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Schloss Biesdorf wurde als beliebtes Ausflugsziel denkmalgerecht saniert

Das Schloss und der Schlosspark Biesdorf im Berliner Ortsteil Biesdorf im Bezirk Marzahn-Hellersdorf gehören zu den wichtigsten Baudenkmälern des 19. Jahrhunderts und sind ein beliebtes Ausflugsziel. Das Schloss ist ein Bauwerk aus dem Jahr 1868, nachdem Hans-Hermann Freiherr von Rüxleben den Besitz (ein ehemaliges Gut) von seinem Vater geerbt hatte.

 

 

 

 

In dem vier Hektar großen Park wurde die Turm-Villa im italienischen spätklassizistischen Stil errichtet. Eine Säulenvorhalle bildet vor dem westlichen Haupteingang eine überdachte Anfahrt. Auf der Süd- und Ostseite lockern säulengeschmückte Loggien und Pergolen das Gebäude auf. Markant ist der Turm an der Südostecke auf achteckigem Grundriss. Er schließt mit einem offenen Säulenumgang (Belvedere genannt) ab, dem ein kupferner Helm aufsitzt.

1887 erwarb der Kaufmann Günther von Bültzingslöwen das Anwesen, musste es jedoch wieder veräußern, weil er in der Zuckerkrise große Verluste gemacht hatte. Werner von Siemens, der seit seiner Schulzeit mit ihm befreundet war, gab Bültzingslöwen zunächst noch ein Darlehen, um das Schloss schließlich zu übernehmen. Weil er selbst jedoch kein Interesse am Schloss hatte, übertrug er es im Jahr 1889 seinem Sohn Wilhelm von Siemens. Der veranlasste notwendige Reparaturen und nahm bauliche Veränderungen vor. Die südliche Loggia und der Balkon wurden verbreitert und an der östlichen Loggia zum Park wurde eine geschwungene Freitreppe angelegt. Unter seiner Federführung wurde der Park im englischen Stil angelegt und erweitert.

1927 kaufte die Stadt Berlin den Besitz und ließ die Polizei in die untere Etage einziehen. Im Jahr 1929 wurde im Schloss die Ortsamtsstelle Biesdorf eingerichtet und vier Jahre später zog die Ortsgruppe der NSDAP ein. Im April 1945 brannte das Gebäude vollkommen aus. Ob es Brandstiftung oder ein Bombenangriff war, ist nicht bekannt.

Die ersten notwendigen Sicherheitsmaßnahmen begannen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Für die gefallenen sowjetischen Armeeangehörigen wurde im großen Saal eine Feierhalle eingerichtet und die Büroräume wurden ausgebaut. Im weiteren Verlauf der Jahre ging die innere Raumgestaltung völlig verloren. Anfang der 1960er Jahre wurde das Schloss als Dorfklub genutzt. Zehn Jahre später wurde im Zusammenhang mit der veränderten Nutzung der Parkanlage der Bau in ein Kulturhaus verändert. Im Schloss gab es eine Zweigstelle der Bezirksbibliothek Marzahn-Hellersdorf. Nach der politischen Wende kam das Ende des Kulturhauses.

Erst nach 1990, als sich die Stadt Berlin wieder mehr um das Schloss kümmerte und sich ein Verein Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf gegründet hatte, konnte daran gegangen werden, Schloss und Park schrittweise sein historisches Aussehen zurückzugeben. Zwischen 2002 und 2007 wurde die Schlossfassade mit Fördermitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie, des Landesdenkmalamtes Berlin, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf und zahlreichen Privatsponsoren für rund 1,75 Millionen Euro denkmalgerecht saniert und rekonstruiert. Unter neuer Leitung wurde das Schloss Biesdorf als "ZKR – Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum" im September 2016 wiedereröffnet. Quelle: Wikipedia, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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