Der „Spreekieker“
„Achtung, Achtung, hier ist Berlin“, schallte es aus den Radiogeräten, wenn Alfred Braun sein Programm im Berliner Rundfunk ansagte. Er gilt als Pionier des deutschen Rundfunks, wurde aber auch als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor bekannt.
Alfred Braun, im Mai 1888 in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin geboren und im Januar 1978 verstorben hat seine Ruhestätte auf dem Friedhof an der Heerstraße in Berlin gefunden. Ihm zu Ehren wurde am Spreeufer nahe dem Iburger Ufer/ Ecke Arcostraße gegenüber dem Kraftwerk Charlottenburg die Skulptur „Der Spreekieker“ von Gertrud Bergmann aufgestellt.
1924 begann Brauns Tätigkeit beim Funk als Sprecher. Legendär waren seine Live-Berichte von der Trauerfeier für Reichsaußenminister Gustav Stresemann 1929 und der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Thomas Mann . Bei den vielfältigen Aktivitäten in seinem Leben liest sich seine Vita wie ein Roman. So war er nach dem Krieg auch als Hörspiel- und Filmregisseur unterwegs. 1953 drehte er mit Zarah Leander “Ave Maria”. 1954 wurde er zum ersten Intendanten des neu gegründeten Sender Freies Berlin gewählt.
Auch nach seiner Pensionierung nahm er als freier Mitarbeiter weiterhin am Rundfunkgeschehen teil. Als “Spreekieker” schlüpfte Alfred Braun in den letzten 15 Jahren seines Lebens in die Rolle des Berichterstatters und dachte laut über Berlin nach. Verband Gegenwart mit Vergangenheit und blickte zuversichtlich in die Zukunft. Text und Foto: Klaus Tolkmitt