Der Amtsgerichtsplatz
Der heutige Amtsgerichtsplatz in Berlin-Charlottenburg wurde 1897 einst als Schmuckplatz angelegt. Klein, fein, quadratisch als Blockplatz sollte er den Anwohnern der Suarez-, Holtzendorff-, Neue Kant- und Kantstraße als Freizeitanlage dienen.
Geblieben sind der Rasen in der Mitte, ein paar alte Bäume und die Blumenrabatte am Rand. Die 1905 von Rudolf Walter erbaute Bedürfnisanstalt steht unter Denkmalschutz. In das Holzhäuschen ist inzwischen ein Bistro eingezogen, das ganz besonders im Sommer ein beliebter Treffpunkt für die Kiezbewohner geworden ist.
Dominant ist aber das Gebäude, das dem Platz seinen Namen gab. Das Amtsgericht Charlottenburg mit seiner märkisch-barocken Fassade ist über 100 Jahre alt.
Das Gebäude wurde 1895-97 als Civilgericht im Stile des Märkischen Barock errichtet. Es gab vier Schöffengerichte und ein Amtsgefängnis. Das Hauptgebäude umschließt einen großen Innenhof. Der Putzbau steht auf einem Sockel aus schlesischem Granit. 1915-21 wurde ein Erweiterungsbau angefügt.
In der Nachkriegszeit befand sich hier bis 1979 die Landesanstalt für Lebensmittel, Arznei und gerichtliche Chemie. 1985 wurde das Haus als Gerichtsgebäude renoviert und wieder Rechtsbehörden zur Verfügung gestellt. Heute ist das Amtsgericht zuständig für Charlottenburg-Wilmersdorf und für das Handels- und Vereinsregister Berlins. Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und Tagesspiegel, Fotos: Klaus Tolkmitt
Fotos von oben nach unten: Das Amtsgericht und die ehemalige Bedürfnisanstalt.