Seit 1913 traben in Mariendorf die Pferde
Zur Derby-Woche ist die fünfgeschossige 4000 Besucher fassende offene Tribüne der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf im Bezirk Schöneberg-Tempelhof mit Pferdesportfreunden und „Zockern“ stets gut gefüllt. Viele von ihnen versprechen sich an den Wettschaltern den großen Gewinn.
Nach mehreren Umbauten und Modernisierungen umfasst die 1913 eröffnete Anlage heute ein Areal von 24 Hektar. Neben der Wettkampfbahn von 1.200 m Länge und einer Trainingsbahn umfasst das Gelände Stallungen und Einrichtungen für rund 800 Pferde. Rennen finden in der Regel zweimal wöchentlich statt, insgesamt werden im Verlauf eines Jahres rund 100 Rennen durchgeführt. In den 1920er Jahren entwickelte sie sich zu einer der größten und meistbesuchten Trabrennbahnen Deutschlands.
Auch nach 1933, in der Zeit des Nationalsozialismus, lief der Betrieb der Trabrennbahn weiter und selbst während des Zweiten Weltkrieges, bei dem mehrere Tribünen zu Schaden kamen, wurden hier noch Rennen veranstaltet. Die Trabrennbahn erlebte in den Nachkriegsjahren eine zweite Blüte. In den 1960er Jahren starteten viele prominente Trabrennfahrer wie z. B. Eddy Freundt und Gerhard Krüger auf der Mariendorfer Anlage. Nach der Wende gab es zwischenzeitlich finanzielle Engpässe. Ein Teil der Anlage musste verkauft werden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Höhepunkt des Deutschen Trabrenn-Kalenders ist die „Derby-Woche“, die seit 1952 in Mariendorf ausgetragen wird und alljährlich am letzten Juli- und ersten August-Wochenende über sieben Tag veranstaltet wird. Der finale Höhepunkt dieser Veranstaltungsreihe findet am zweiten Sonntag mit der Austragung des Deutschen Traber Derbys statt. Der Kampf um das Blaue Band ist das wichtigste Trabrennen für im Inland gezogene dreijährige Pferde. Quelle: Wikipedia, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt