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Auf den Spuren von August dem Starken

Nur eine Stunde Fahrt mit der Regionalbahn von Berlin-Mitte und man befindet sich im wunderschönen Brandenburger Naturpark „Hoher Fläming“. Mittendrin Bad Belzig, die Kreisstadt des Landkreises Potsdam-Mittelmark, mit ihrem historischen Stadtkern.

Seit 2010 darf sich Belzig als staatlich anerkanntes Thermal-Soleheilbad, offiziell „Bad“ nennen. Bad Belzigs markantes Wahrzeichen liegt ein paar Meter über der Stadt. Von Burg Eisenhardt, mit dem Bergfried, auch „Butterturm“ genannt, bietet sich ein weiter Blick über die Stadt. Der wehrhafte Turm und die Mauern wurden grundlegend saniert und geben Einblick in die Geschichte. Im alten Torhaus befindet sich heute das Heimatmuseum und im ehemaligen Salzmagazin ein Hotel.

Auf dem kleinen Rundgang über die Anlage sollte man auch einen Blick in die Briccius-Kapelle werfen, die ein Ort der Ruhe ist und zum Verweilen einlädt. Belzig wurde oft von brandschatzenden Soldaten belagert und kam dabei in verschiedene „Hände“. Mal waren es die Sachsen (um1251), die sich der Stadt habhaft machten, dann kamen die Bischöfe aus Magdeburg, 1547 im Schmalkaldischen Krieg zerstörten spanische Truppen die Burg und hundert Jahre später zogen schwedische Söldner durch die Stadt. Dazwischen kam auch noch Reformator Martin Luther in den hohen Fläming, um seine Thesen in der Marienkirche zu predigen.

Die Stadtkirche St. Marien ist ein bedeutender Sakralbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im romanischen Bau sind verschiedene Orgeln zu bewundern, unter anderem eine wertvolle Papenius-Orgel aus dem Jahr 1747. Sie gehören zum Orgelmuseum, das die Geschichte des regionalen Orgelbaus in einer Ausstellung zeigt. Gleich neben der Kirche steht das Reißingerhaus, ein liebevoll restauriertes Fachwerkgebäude, in dem am 31. Januar 1798 der Musiker und Komponist Carl Gottlieb Reißinger geboren wurde. Am kleinen, quadratischen Marktplatz befindet sich das Rathaus. Der stattliche Renaissancebau wurde 1671 erbaut, brannte aber 1972 vollständig aus. In Anlehnung an die historischen Vorlagen erfolgte 1991 der Wiederaufbau.

Eine Notiz am Rande: Nördlich der Kernstadt zwischen Weitzgrund und Verlorenwasser war der geographische Mittelpunkt der DDR. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof findet man an der Ecke Wittenberger Straße/Bahnhofstraße Straße noch eine wunderschön verzierte Postdistanzsäule mit Initialen von August dem Starken (1670–1733), die darauf hinweisen, das Belzig eine sächsische Vergangenheit hatte. Wer nach dem Stadtrundgang noch Zeit übrig hat, der sollte der SteinTherme einen Besuch abstatten. Die „BadeWelt“ am Stadtrand bietet sechs Thermalsole- und Warmwasserbecken mit über 750 Quadratmetern Wasserfläche. Text und Fotos: KlausTolkmitt  

Fotos von oben nach unten: Burg Eisenhardt, Das Reißingerhaus, Das Rathaus, Die Briccius-Kirche                                                                   

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