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Das ehemalige Gut Kladow gehört zum UNESCO Weltkulturerbe

In einem idyllischen Landschaftspark liegt nördlich von Kladow im Bezirk Spandau das Gut Neu-Kladow. Das unter König Friedrich Wilhelm IV. entstandene Gutshaus und die Gärten sind seit 1990 Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Eine Bürgerstiftung ist zurzeit (2017) dabei, das Gutshaus und den Park als Veranstaltungsort wieder zu beleben.

Das Herrenhaus wurde durch den Besitzer des Gutes Anastasius Ludwig Mencken um 1800 errichtet. 1887 übernahm der Kunsthistoriker Robert Guthmann das Anwesen, der es dann im Jahre 1909 seinem Sohn Johannes überschrieb. Das Haus wurde dem damals modernen Wohnkomfort angepasst, ohne dabei groß in die überkommene Grundrissstruktur einzugreifen oder die Fassadengestaltung zu verändern. Lediglich an der Ostseite des Gebäudes wurde eine halbrunde Veranda angebaut. Namhafte Künstler, zu denen Johannes Guthmann persönliche Kontakte pflegte, trugen zur Ausgestaltung des Anwesens bei. Die luxuriöse Innenausstattung gestaltete der in Berlin tätige Architekt Alfred Grenander. Max Slevogt malte die Innenwände der direkt am Blumengarten stehenden Loggia aus. Der Bildhauer August Gaul schuf verschiedene Tierplastiken für den Park.

1928 wurde das Gut von Mary Guthmann, Johannes Guthmanns Schwester an die Stadt Berlin verkauft. Ab 1935 wurde das Gelände militärisch genutzt. Nach dem Krieg nutzte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) das Herrenhaus und die Baracken als Erholungsheim. Nach längerem Leerstand wird das Anwesen mit dem schönen Ausblick auf die Havel, seit 2006 wieder kulturell genutzt. Das Bezirksamt Spandau als Eigentümer will den Gutspark auch weiterhin der Öffentlichkeit erhalten und hat dafür eine gemeinnützige Stiftung ins Leben gerufen. Sie soll dafür sorgen, dass die Anlage und der Park denkmalgerecht saniert und eine kulturelle Nutzung garantiert ist.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man den Gutspark mit dem Bus X34 (Haltestelle Neukladower Allee). Besser ist aber eine Radtour an der Havel entlang mit einem Stopp am Gutshaus. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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