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In den Jahren 1914 bis 1917 im englischen Landhausstil erbaut, wurde Schloss Cecilienhof in Potsdam erst zum Ende des 2. Weltkrieges in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Als das Schloss der Potsdamer Konferenz, die hier vom 17. Juli bis 2. August 1945 stattfand, ging es in die Geschichte ein.

Schloss Cecilienhof liegt im nördlichen Teil des Neuen Gartens in Potsdam und wurde unter Kaiser Wilhelm II. für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie, aus dem Haus Mecklenburg-Schwerin, gebaut.

Der mit der Planung und Leitung beauftragte Architekt Paul Schultze-Naumburg entwarf nach den Wünschen des Kronprinzenpaars ein Gebäude im Stil englischer Landsitze.

Die verschiedenen Gebäudeteile gruppieren sich um fünf Innenhöfe: den großen Ehrenhof in der Mitte, einen kleinen Gartenhof - den Prinzengarten - und drei Wirtschaftshöfe. Im Ehrenhof fällt auf der Rasenfläche ein aus roten Blumen gepflanzter Stern auf. Sowjetische Soldaten legten ihn 1945 eigens für die Potsdamer Konferenz an.

Nach der Abdankung des Kaisers 1918 erhielten Wilhelm und Cecilie das Schloss 1926 vom Staat als Privateigentum zurück. Bis zur Vertreibung und Enteignung im Jahre 1945 bewohnte das Kronprinzenpaar Cecilienhof.

In dem 176 Zimmer umfassenden Schloss befanden sich die repräsentativen Wohnräume im Erdgeschoss des Mittelbaus. Darüber lagen die privaten Schlaf-, Ankleide- und Badezimmer. Schlichte Eleganz unter Verwendung edler Materialien zeichneten das Interieur aus und spiegelten die gehobene Wohnkultur des frühen 20. Jahrhunderts wider.

Das gesamte Inventar wurde beim Verlassen des Schlosses Anfang 1945 von der Familie des Kronprinzen zurückgelassen und von den Sowjets wegen der Umgestaltung der Räume für die Konferenzteilnehmer in die Alte Meierei am Ufer des Jungfernsees gebracht. Dort wurde die Originalausstattung durch ein Feuer zerstört. Die fehlende Einrichtung ist durch Einzelstücke im Stil der Zeit ersetzt worden.

Um den Geschmack der jeweiligen Delegationsleiter zu treffen, wurden Möbel und Einrichtungsgegenstände aus nahegelegenen Schlössern zusammen getragen. In Josef Stalins Eckzimmer wurde eine dunkle Ledercouch und ein wuchtiger Schreibtisch gebracht. Harry S. Trumans Zimmer wurde mit feinen, klassizistischen Möbeln aus dem Marmorpalais ausgestattet. Winston Churchills Raum erhielt neogotische Möbel aus dem Schloss Babelsberg.

Den Mittelpunkt des Hauptgebäudes bildet die durch beide Geschosse gehende 26 Meter lange und 12 Meter hohe Große Halle. Sie diente ursprünglich als Wohnhalle und war mit bequemen Möbeln eingerichtet. Die Holzvertäfelung an den Wänden, die sichtbare Holzbalkenkonstruktion an der Decke und die große kassettierte Fensterfront sind charakteristisch für den englischen Landhausstil der Zeit. Die aus dunklem Eichenholz im Danziger Barock geschnitzte Treppe ist ein Geschenk der Stadt Danzig. Sie führte zu den Privaträumen des Kronprinzenpaars. Das Zentrum des Hauses bildet die große Wohnhalle, die über ein Vestibül erreichbar ist und von der die Repräsentationsräume des Kronprinzenpaares abgehen.

Während der Potsdamer Konferenz wurde die Große Halle zum Konferenzsaal umfunktioniert. Der runde Tisch, mit einem Durchmesser von 3,05 Metern, wurde eigens für die Verhandlung von der Moskauer Möbelfirma Lux hergestellt. An ihm saßen die Staats- und Regierungschefs der alliierten Siegermächte Truman (USA), Churchill, beziehungsweise Clement Attlee (Großbritannien), Stalin (UdSSR) und weitere führende Mitglieder der drei Delegationen. Während der Konferenz hat Truman telefonisch den Befehl zum Atombombenabwurf in Hiroshima gegeben. Nach der Konferenz wurden Schloss und Park erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das Schloss wurde anfangs als ein Schulungszentrum des Demokratischen Frauenbundes (DFD) genutzt. Im Westflügel wurde 1960 ein Hotel untergebracht. Neben der Gedenkstätte an das Potsdamer Abkommen von 1945 können die ehemaligen Wohnräume des Kronprinzenpaares besichtigt werden. Das Schloss wird von der Landesregierung Brandenburg gelegentlich für Empfänge genutzt.

So kam im November 2004 Queen Elisabeth II. zu Besuch und fand 2007 das G8 Außenministertreffen hier statt.

Schloss Cecilienhof wurde 1990 mit den Schlössern und Parks von Potsdam-Sanssouci und Berlin (Glienicke und Pfaueninsel) als Weltkulturerbe unter den Schutz der UNESCO gestellt und steht unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Quelle: Wikipedia. Fotos: Klaus Tolkmitt.

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