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Denkmalgeschütztes Empfangsgebäude sieht wie Gutshaus aus

Die Züge im U-Bahnhof Dahlem-Dorf könnten, wie der Name schon sagt, auch in einem Dorf in Brandenburg halten. Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude sieht so gar nicht städtisch aus. Der Fachwerkbau mit dem Reetdach passt aber trotzdem in das Bild einer Großstadt-U-Bahn. Denn im Ortsteil Dahlem des Bezirks Steglitz-Zehlendorf gibt es nicht nur schnieke Villen, hier sehen einige Straßenzüge durchaus noch dörflich aus.

Der U-Bahnhof der Linie 3 liegt an der Königin-Luise-Straße gegenüber der Domäne Dahlem, dem Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur und einst Rittergut mit einer 800 jährigen Geschichte. In unmittelbarer Nähe befinden sich einige Institute der Freien Universität Berlin sowie das Museumszentrum Berlin-Dahlem der Staatlichen Museen zu Berlin. Der Bahnhof entstand im Rahmen des Baus der Wilmersdorf-Dahlemer-Untergrundbahn zwischen Wittenbergplatz und Thielplatz im Süden der Domäne Dahlem, um das zuvor rein landwirtschaftliche Gebiet für den Verkehr zu erschließen.

Der Bahnhof wurde in den Jahren 1912/1913 erbaut und von Friedrich und Wilhelm Hennings gestaltet. Ursprünglich war als Eingang zur U-Bahn nur ein kleines Torhäuschen vorgesehen. Auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. passte sich das Empfangsgebäude

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

dem ländlichen Charakter der Domäne Dahlem an und wurde im Stile eines norddeutschen Gutshauses als reetgedecktes Fachwerkhaus mit blumengeschmücktem Vorplatz und Lattenzaun als Grundstücksbegrenzung ausgeführt. Der Zugang zum Bahnhof erfolgt durch zwei schmiedeeisern beschlagene Holztüren. Das Dach ist als Krüppelwalmdach ausgeführt, das innen mit einer trapezförmigen braunen Kassettendecke im Stile eines Rittersaals verkleidet ist. Die Wände sind innen mit blauen Keramikfliesen belegt, der Boden hat ein Mosaikpflaster. Gegenüber dem Eingang führt ein dunkelgrün gefliester Treppenabgang zum Bahnsteig. Zwei als Figurengruppe gestaltete Holzsitzgruppen des Berliner Künstlers Wolf van Roy verweisen seit 1984 auf das nahegelegene Völkerkundemuseum.

Nach einem Brand im Dezember 1980 wurde der Bahnhof nach historischen Plänen wiederaufgebaut. Vom ursprünglichen Bauwerk ist auf dem Bahnsteig ein blau gefliestes Betriebshäuschen erhalten geblieben. Nach einem Brand im April 2012 wurde aus Sicherheitsgründen das Reetgras des Daches gegen eine Nachbildung aus Kunststoff ausgetauscht. Der U-Bahnhof Dahlem-Dorf hat weltweit Anerkennung und Freunde gefunden. 1987 wurde er sogar in Japan zum schönsten U-Bahnhof Europas gekürt. Quelle: Wikipedia, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

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