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Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee: Damals und heute

 

1. Etappe auf dem Mauerradweg

Von der Waltersdorfer Chaussee bis zur Kirschbaumallee in Teltow

An der Grenze zur ehemaligen Hauptstadt der DDR (Ost-Berlin), dem Land Brandenburg und Berlin-West (so im damaligen Sprachgebrauch) beginnen wir im Süden der Stadt an der Waltersdorfer Chaussee die erste Etappe des Berliner Mauerweges.

Gestartet sind wir bereits am S-Bahnhof Berlin-Grünau. Dort verlassen wir den Bahnhof Richtung Süden und fahren 2,5 Kilometer Richtung Süden auf der Richterstraße.

Den Grenzübergang „Waltersdorfer Chaussee“ durften seit 1963 West-Berliner, Bürger der Bundesrepublik und Ausländer nutzen, um zum Flughafen Schönefeld zu gelangen. Bei Vorlage ihres Tickets wurde ihnen ein Transitvisum ausgestellt.

Ab 1980 verkehrte ein Zubringerbus zwischen Flughafen und Grenzübergang und ab 1985 wurde die Passkontrolle in die Transithalle des Flughafens verlegt.

Nach all den Informationen an der Übersichtskarte soll es nun aber losgehen. Wir radeln entspannt immer dem Hinweisschild „Mauerweg“ folgend drei Kilometer in südwestlicher Richtung, um den ersten Halt einzulegen. Am „Dörferblick“ lohnt der Aufstieg auf den 86 Meter hohen „Trümmerberg“, um die Aussicht in das Brandenburger Land genießen zu können. Wir überqueren die Groß Ziethener Chaussee und nähern uns der Gropiusstadt. Die Satellitensiedlung entstand in der Zeit zwischen 1962 und 1975 und bietet mehr als 50.000 Menschen Wohnraum im Grünen. Am Kölner Damm biegen wir links ein und folgen der Ringlebenstraße und den Stuthirtenweg. Stellenweise müssen wir den ursprünglichen Mauerweg verlassen. Erst nachdem wir den Buckower Damm überquert haben, lässt es sich auf dem ehemaligen Zollweg wieder richtig gut auf asphaltierten Wegen fahren. Nach rund 10 Kilometer machen wir kurzen Stopp an einer Gruppe Findlingen und einer Orientierungstafel und setzen dann die Fahrt durch ein Birkenwäldchen fort. Auf dieser Teilstrecke erzählt eine Stele am Wegesrand die Geschichte eines jungen Mannes, der 1972 bei einem Fluchtversuch nach Lichtenrade von Grenzsoldaten beschossen wurde und später an den Verletzungen verstarb.

Am Kirchhainer Damm stoßen wir auf ein eigenwilliges Denkmal, dass anläßlich der Wiedervereinigung dort aufgestellt wurde und den Durchlass der Mauer symbolisiert. Am Kirchhainer Damm gab es schon zu Mauerzeiten einen Grenzübergang. Allerdings nur für West-Berliner Müllfahrzeuge, die auf der DDR-Mülldeponie Schöneiche ihren Unrat ablieferten.

Keine zwei Kilometer weiter müssen wir an der Paplitzer Straße am Bahndamm den ursprünglichen Mauerweg verlassen und einen kleinen Bogen durch das südliche Lichtenrade machen. Hier fuhr früher die „Dresdener Bahn“ nach Dresden und weiter nach Prag. Zurzeit gibt es hitzige Debatten über die Nutzung der Trasse und einer möglichen Überquerung oder Tunnelung der Strecke. Nachdem wir die Gleise der S-Bahn überquert haben biegen wir von der Wolzinger Straße links in die Mozartstraße, an deren Ende wir wieder an der Stadtgrenze auf den ehemaligen Mauerweg stoßen. Wir fahren nun durch die Feldmark und bewaldete Naturlandschaft, können einen Abstecher zum Freizeitpark Marienfelde machen und kreuzen die B 101. Am Jenbacher Weg macht der Mauerweg einen Linksknick und wir kommen auf den Radwanderweg nach Teltow. Hinter der Osdorfer Straße beginnt die ehemalige „Geisterstadt“. Heute zum Teil noch Sperrgebiet, trainierten hier die amerikanischen Soldaten während des „Kalten Krieges“ auf dem großflächigen Gelände den Häuserkampf.

Nach einem kleinen Anstieg erreichen wir an einem Gedenkstein die Kirschbaumallee. Aus Freude über die deutsche Wiedervereinigung haben Japaner 1995 zirka 1000 Zierkirschen gestiftet, die im Frühjahr zur Blütezeit ein einmaliges Bild vermitteln. Noch heute feiern Japaner und Deutsche gemeinsam jährlich Ende April zur Baumblüte das Kirschblütenfest.

Die Etappe beenden wir nach rund 35 Kilometer am Ahlener Weg, dem wir rechts folgen bis zur S-Bahnstation Lichterfelde-Süd. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

 

 

 

 

 

 

 

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