Walter Kollo, der Begründer der Berliner Operette
Seine Lieder werden heute noch gesungen und gespielt, obwohl sie aus den 1920-Jahren stammen oder noch älter sind. Komponist Walter Kollo, der eigentlich Walter Elimar Kollodzieyski hieß, galt neben Paul Lincke als der Begründer der Berliner Operette.
Kollo wurde als Kaufmannssohn 1878 in Neidenburg in Ostpreußen geboren und im September 1940 in Berlin-Mitte auf dem Sophienfriedhof II an der Invalidenstraße zu Grabe getragen. In den Konservatorien Sondershausen und Königsberg widmete er sich dem Musikstudium und kam nach kurzer Tätigkeit als Theaterkapellmeister in Königsberg 1899 nach Berlin. Seine Couplets, von der Volkssängerin Claire Walldorff vorgetragen, machten Kollo in der Musikbranche bekannt. Ab 1908 schrieb der Komponist vorwiegend Operetten und Lieder der leichten Muse. „Es war in Schöneberg, im Monat Mai“ aus der Operette „Wie einst im Mai“ sind heute noch Ohrwürmer. „Warte, warte nur ein Weilchen“ oder „Die Männer sind alle Verbrecher“ darf in keiner Persiflage auf die 20er Jahre fehlen. Kollo zählte zu den Mitbegründern der GEMA und besaß einen eigenen Musikverlag. Später ging er mit seinen eigenen Werken auf Konzerttourneen.
Das Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Sophienfriedhof II an der Invalidenstraße ist schnell gefunden, wenn man den Eingang über die Ackerstraße nimmt. Ein Gedenkstein erinnert dort auch an seine berühmtesten Evergreens. Sein wohl bekanntestes Werk, die Berlin-Hymne, stammt aus der Revue „Drunter und Drüber“ von 1923: „Solang noch Untern Linden die alten Bäume blühn, kann nichts uns überwinden, Berlin bleibt doch Berlin“. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt