Von Hennigsdorf nach Hermsdorf
Wir beginnen diese Etappe des Berliner Mauerradweges am S-Bahnhof Hennigsdorf, den wir am Hinterausgang verlassen. Wir fahren rechts am neuen Rathaus vorbei, überqueren die Neuendorfer Hauptstraße und folgen der Hafenstraße. An der Ruppiner Straße überqueren wir den Oder-Havel-Kanal und kommen nach knapp zwei Kilometern auf den Mauerradweg, der links als Zollweg abgeht.
Vor uns liegt die waldreiche Stolper Heide. Bis auf eine Steigung lässt es sich auf dem gut ausgebauten Weg bequem radeln und die Natur genießen. An Frohnau vorbei erreichen wir nach zirka acht Kilometern das Bahnstrom-Unterwerk direkt an der S-Bahn-Strecke. Am Staehleweg biegen wir links ab, unterqueren die S-Bahn und folgen dem Mauerweg an der zweiten Straße rechts. Hier beginnt die Invalidensiedlung, die einst für Versehrte des Ersten Weltkrieges gebaut wurde.
An der Florastraße erinnert eine Infotafel an Marienetta Jirkowsky, die im November 1980 mit ihrem Verlobten und einem Freund nach West-Berlin flüchten wollte und von Grenzsoldaten erschossen wurde. Die beiden Männer erreichten unbeschadet den Westteil der Stadt. Am Kreisel (B96) biegen wir rechts ab und fahren nach zirka 250 Metern links in die Utestraße im Berliner Forst. Wir umrunden den Hubertussee und halten uns an der Raststelle noch mal links und suchen nach dem Hinweis „Geierpfad“.
Über den Bieselheider Weg kommen wir nach Glienicke/Nordbahn. Nun geht es knapp drei Kilometer an der Oranienburger Chaussee entlang bis zur Straße am Sandkrug. Doch vorher an der Ecke Edelhofdamm steigen wir vom Rad und verweilen am Mahnmal für Herbert Bauer und Michael Bittner. Polizeioberwachtmeister Bauer wurde neun Jahre vor dem Bau der Mauer bei einem Schußwechsel mit sowjetischen Soldaten getötet, Michael Bitter wurde im November 1986 bei einem Fluchtversuch erschossen.
Die Etappe beenden wir am S-Bahnhof Hermsdorf, den wir über den Sandkrug, Silvesterweg und Waldseeweg erreichen. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt