google.com, pub-5140930561534643, DIRECT, f08c47fec0942fa0

Gefängnis ohne Adresse 

Das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen war auf keiner Landkarte verzeichnet. 

Aus dem früheren Zentralgefängnis der Staatssicherheit der DDR, wo früher deren Mitarbeiter ihre psychologischen Foltermethoden einsetzten, um Häftlinge zu belastenden Aussagen zu bewegen, ist heute eine unter Denkmalschutz stehende Gedenkstätte geworden.

Ehemalige Häftlinge hatten sich dafür eingesetzt, dass der Gefängniskomplex in der Genslerstraße in Berlin-Hohenschönhausen erhalten bleibt. Große Teile der Einrichtung sind darum unversehrt geblieben und vermitteln ein authentisches Bild des Haftregimes in der DDR.

1994 erstmals für Besucher zugänglich, wird das großflächige Sperrgebiet Realität, denn während der DDR-Zeit gab es keine Landkarte, keinen Stadtplan, auf dem das Areal verzeichnet war. Das Sperrgebiet war bereits 1945 vom sowjetischen Geheimdienst eingerichtet worden. 1951 übernahm der Staatssicherheitsdienst der DDR das Sperrgebiet. Neben dem zentralen Untersuchungsgefängnis und dem Arbeitslager “X”, hatten hier noch eine Reihe weiterer Einrichtungen des Ministeriums für Staatssicherheit ihren Sitz. Hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt und von den Mithäftlingen streng isoliert, wurden im Stasi-Gefängnis insgesamt über 11.000 Personen, hauptsächlich politisch Gefangene, zum Teil monatelang verhört und unter unmenschlichen Haftbedingungen festgehalten.

In öffentlichen Führungen begleiten heute ehemalige Häftlinge die Besucher durch das Gefängnis und informieren authentisch über die Zustände in den Zellen und die Methoden der Stasi. Die heutige Gedenkstätte hat die gesetzliche Aufgabe, die

Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 zu erforschen, über Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zu informieren und zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur anzuregen. Wegen der geografischen Lage in Berlin gilt das Gefängnis als einer der wichtigsten Erinnerungsorte für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland.

Erst durch die friedliche Revolution im Herbst 1989 konnte das Ende der SED-Diktatur eingeleitet werden. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Haftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen geschlossen.

Quelle: Wikipedia, Gedenkstätte Hohenschönhausen, Text und Fotos: Klaus Tolkmitt


Nach oben