Eine grüne Oase in der City-West
Friedrich Carl von Savigny ist Namensgeber für einen Platz, der in der Hektik der Großstadt Ruhe und Beschaulichkeit ausstrahlt. Die kleine grüne Oase in Berlins pulsierender City-West im Ortsteil Charlottenburg befindet sich ganz in der Nähe des Kurfürstendamms und wird von der Kantstraße „durchschnitten“. Hier kann man unter schattigen Baumkronen, zwischen blühenden Stauden und Sträuchern verweilen oder in den netten Restaurants und Bars einen schönen Abend verbringen. Die Vielfalt rund um den Savignyplatz hält für jeden Geschmack etwas bereit. Gepflegte Cocktails werden in der Bar Gainsbourg serviert und mit etwas Glück trifft man dort prominente Schauspieler. Während der Filmfestspiele in Berlin zeigen sich Prominente auch im Café Savigny und im „Florian“. Nach den Premieren treffen sich die Schauspieler und Regisseure dort regelmäßig auf einen Absacker. Und nicht nur am Abend, sondern auch schon zum Brunch oder zum Nachmittagskaffee trifft man sich im „Heffner“. Alle Jazzliebhaber versammeln sich im beliebten Quasimodo.
Friedrich Carl von Savigny war Jurist und Politiker und gehörte zu den Gründungsprofessoren der Friedrich-Wilhelm-Universität, die 1949 den Namen der Gebrüder Humboldt erhielt. 1812 wurde er ihr Rektor, später preußischer Staatsrat und Minister. Der Platz mit den sieben Straßeneinmündungen, der nun seinen Namen trägt, entstand Ende des 19. Jahrhunderts. Er wurde ursprünglich als Rasenschmuckplatz mit einem geometrischen Grundriss und einer Fülle von Beeten mit Ziersträuchern angelegt.
1926 wurde der Platz in einen Garten- und Erholungsplatz umgewandelt, der den Stadtbewohnern die Atmosphäre eines Hausgartens vermitteln sollte. Rings um die Rasenflächen mit den Blumenbeeten befinden sich laubenartige Sitznischen, in denen sich Spaziergänger, aber auch die Angestellten der naheliegenden Büros und vom Shopping ermüdete Touristen gern mal ein paar Minuten ausruhen. Anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums wurde er ein Gartendenkmal.
Auf der Nordhälfte zieren die zwei spiegelgleichen Bronzeskulpturen "Knabe mit Ziege" von August Kraus den Platz. Auf der Südhälfte des Platzes ließ 1905 der U-Bahn-Architekt Alfred Grenander einen Kiosk errichten, der 1987 rekonstruiert wurde und inzwischen unter Denkmalschutz steht.
Am 1. August 1896 wurde auf den Bögen der Stadtbahn der S-Bahnhof Savignyplatz eröffnet. Er ist damit der jüngste S-Bahnhof auf der Stadtbahn und liegt zwischen den Bahnhöfen Zoologischer Garten und Charlottenburg am Stuttgarter Platz. Fotos: Klaus Tolkmitt