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Albrecht von Greafe verdanken wir die Augenheilkunde

Friedrich Wilhelm Ernst Albrecht von Graefe, am 22. Mai 1828 in Berlin geboren und dort am 20. Juli 1870 auch gestorben, war ein deutscher Mediziner, königlich preußischer Geheimer Medizinalrat und ordentlicher Professor der Augenheilkunde an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Er begründete in Deutschland das Fach der Augenheilkunde oder Ophthalmologie, die bis dahin zur Chirurgie gehörte.

Albrecht von Graefe entstammt einer sächsischen Familie und ist der Sohn des königlich preußischen Geheimen Medizinalrats und Generalstabsarztes der Armee Karl von Graefe (1787–1840), ordentlicher Professor der Medizin und Chirurgie sowie Gründungsdirektor der Chirurgischen Klinik der Universität Berlin. Graefes Geburtshaus war die 1824 von Karl Friedrich Schinkel erbaute Villa Finkenherd in Berlin-Tiergarten, die 1943 den Bomben des Krieges zum Opfer fiel. An seiner Stelle wurde 1970 aus Anlass des hundertsten Todestages Albrecht von Graefes eine Gedenkstele errichtet, auf der zu lesen ist: „Hier stand der Finkenherd, das Geburtshaus Albrecht von Graefes“.

Graefe studierte Medizin, Mathematik, Physik und Chemie in Berlin. Seine Dissertation verfasste er 1847 noch auf Lateinisch. Danach war er Assistenzarzt in Prag, wo er begann, sich ganz der Augenheilkunde zu widmen. Er lernte weiter in Paris, Wien und London und kehrte 1852 nach Berlin zurück, wo er sich habilitierte und eine private Augenklinik mit 120 Betten eröffnete, die sowohl in der Praxis wie auch in der Forschung alsbald Weltruhm genoss. Bei der Behandlung war Graefe außerordentlich sozial eingestellt, da er keinen Unterschied hinsichtlich der sozialen Schichten machte – nicht zuletzt deshalb nannte ihn sein Schüler Julius Hirschberg in einem Nachruf einen „Apostel der leidenden Menschheit“.

1866 wurde Graefe Direktor der augenärztlichen Abteilung der Charité und war besonders erfolgreich bei der Behandlung des Grünen Stars und des von ihm schon zuvor untersuchten Schielens (Strabismus). Die von Graefe entwickelte Operationstechnik, „modifiziert lineare Extraktionsmethode“, des grauen Stars war Grundlage für die Operationsmethoden dieser Erkrankung bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Bis dahin war das von ihm eingeführte schmale Starmesser, „Graefe-Messer“, zur Eröffnung des Auges in Gebrauch. Mehr als 10.000 Augenoperationen soll er durchgeführt haben. Verschiedene Fachbegriffe tragen den Namen des Mediziners, wie beispielsweise das „Graefe-Syndrom“, der „Graefe-Fleck“ oder der „Graefe-Reflex“. Auch die konsequente Anwendung des von Helmholtz entwickelten Augenspiegels geht auf Graefe zurück, der mit 42 Jahren an Lungentuberkulose starb.

1875, fünf Jahre nach dem Tod des Mediziners, wurde in Berlin-Kreuzberg die „Straße Nr. 7“ ehrenhalber in Graefestraße umbenannt, die wiederum heute Namensgeber für den umgebenden Graefekiez ist. An dem Haus Reinhardtstraße 46 brachte der Senat eine Gedenktafel für Graefe an, zudem erhielt er ein Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem Evangelischen Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchgemeinde II in Kreuzberg. Das Denkmal (Foto) für den Arzt, das nach einer Initiative der Berliner Medizinischen Gesellschaft 1872, mit finanzieller und logistischer Hilfe Franz Mendelssohns und mit weltweiten Spendengeldern, geschaffen wurde, stand ursprünglich im Garten der Charité und hat seinen heutigen Platz vor dem Klinikumsgelände an der Ecke Luisen-/Schumannstraße. Quelle: Wikipedia, Text und Foto: Klaus Tolkmitt

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