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Wer Kaspar Hauser oder Peter Panter kennt, der kennt auch Kurt Tucholsky. Der deutsche Journalist und Schriftsteller nutzte gern Pseudonamen, um seine Meinung zu sagen oder Veröffentlichungen vorzunehmen. Kurt Tucholsky kam am 9. Januar 1890 in der Lübecker Straße 13 in Berlin-Moabit zur Welt und verstarb am 21. Dezember 1935 in Göteborg.

Tucholsky zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Als politisch engagierter Journalist und zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbühne erwies er sich als Gesellschaftskritiker. Zugleich war er Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter, Romanautor, Lyriker und Kritiker. Einige seiner Zitate sind noch heute in aller Munde: „Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen“. „Der eigene Hund macht keinen Lärm – er bellt nur“. „Der Leser hat’s gut: Er kann sich seine Schriftsteller aussuchen“. „Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen – und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch“.

Er verstand sich selbst als linker Demokrat, Sozialist, Pazifist und Antimilitarist und warnte vor der Erstarkung der politischen Rechten – vor allem in Politik, Militär und Justiz – und vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus.

Seine frühe Kindheit verbrachte er in Stettin. Während Tucholskys Verhältnis zu seiner Mutter zeitlebens getrübt war, liebte und verehrte er seinen Vater sehr. Alex Tucholsky starb bereits 1905. Er hinterließ seiner Frau und den Kindern ein beachtliches Vermögen, das es Kurt ermöglichte, frei von finanziellen Sorgen zu studieren. Kurt Tucholsky war 1899 im Französischen Gymnasium Berlin eingeschult worden. 1903 wechselte er auf das Königliche Wilhelms-Gymnasium, das er 1907 verließ, um sich mit einem Privatlehrer auf das Abitur vorzubereiten. Nach dem Externen-Abitur im Jahre 1909 begann er im Oktober desselben Jahres ein Jurastudium in Berlin.

Bereits während seiner Zeit als Schüler hatte Tucholsky seine ersten journalistischen Arbeiten verfasst. Die satirische Wochenzeitschrift Ulk hatte 1907 einen kurzen Text gedruckt, in dem sich der 17-Jährige über den Kunstgeschmack Kaiser Wilhelms II. lustig gemacht hatte. Während des Studiums intensivierte er seine journalistische Tätigkeit, unter anderem für das sozialdemokratische Parteiorgan Vorwärts. Für die SPD zog er 1911 in den Wahlkampf. Langfristiger sollte dagegen ein Engagement werden, das Tucholsky Anfang 1913 begann. Am 9. Januar 1913 erschien sein erster Artikel in der linksliberalen Theaterzeitschrift Die Schaubühne, dem später in Die Weltbühne umbenannten Wochenblatt des Publizisten Siegfried Jacobsohn, der bis zu seinem Tod Tucholskys Mentor und Freund blieb.

Im Oktober 1935 war Tucholsky wegen ständiger Magenbeschwerden in stationärer Behandlung. Am Abend des 20. Dezember 1935 nahm er in seinem Haus in Hindås in Schweden eine Überdosis an Tabletten. Tags darauf wurde er, schon im Koma liegend, aufgefunden und ins Krankenhaus nach Göteborg gebracht. Dort verstarb Kurt Tucholsky am Abend des 21. Dezember. Es wurde als gesichert angenommen, dass Tucholsky Suizid begehen wollte, eine These, die 1993 von Tucholskys Biographen Michael Hepp jedoch angezweifelt wurde. Hepp fand Anhaltspunkte für eine versehentliche Überdosierung von Medikamenten, also eine unbeabsichtigte Selbsttötung. Die Asche Kurt Tucholskys wurde im Sommer 1936 unter einer Eiche nahe Schloss Gripsholm im schwedischen Mariefred beigesetzt. Die Grabplatte mit der Inschrift „Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis“ aus Goethes Faust II wurde erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf das Grab gelegt. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt Quelle: Wikipedia

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