Der ehemalige Grenzübergang „Checkpoint Charlie“
Der „Checkpoint Charlie“ war der bekannteste Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin in Zeiten des „Kalten Krieges“. Kurz nach dem Mauerbau wäre es im Oktober 1961 an diesem Grenzübergang (Friedrichstraße/Ecke Zimmerstraße) fast zu einer militärischen Auseinandersetzung gekommen, als sich sowjetische und amerikanische Panzer gefechtsbereit gegenüberstanden.
Den Alliierten (Amerikaner, Franzosen und Engländer) war es erlaubt, in den von der Sowjetunion besetzten Ostsektor Berlins einzureisen. Doch die damalige DDR-Führung hatte versuchte, alliierte Rechte einzuschränken. Der Übergang wurde von den Alliierten, aber auch von Ausländern, von Mitarbeitern der ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei der DDR und DDR-Funktionären benutzt.
Heute weiß man, dass die Kommandeure beider Seiten den Befehl hatten, ihre Panzer notfalls einzusetzen. Zum Glück ist es nicht dazu gekommen. Die Diplomatie aller Beteiligten verhinderte eine Kriegsauseinandersetzung. Während der Teilung lag die Straße im „Niemandsland“ zwischen Ost und West. Daran erinnert ein noch vorhandenes Teilstück der Mauer.
Der Checkpoint war aber auch Schauplatz spektakulärer Fluchten aus dem damaligen Ost-Berlin. Besonders tragisch war der Tod des DDR-Flüchtlings Peter Fechter, der am 17. August 1962 vor den Augen westlicher Beobachter verblutete. Der Volkspolizist Burkhard Niering nahm 1974 einen Passkontrolleur als Geisel und wurde bei dem folgenden Fluchtversuch erschossen. Am 29. August 1986 durchbrachen drei DDR-Bürger mit einem 7,5 t-Kieslaster erfolgreich die Grenzsperren. Hans-Peter Spitzner aus Karl-Marx-Stadt war der letzte Flüchtling vom Checkpoint Charlie. Am 18. August 1989 überwand er die Grenze mit seiner Tochter im Kofferraum eines Alliiertenfahrzeugs.
Der Checkpoint Charlie zählt heute als Gedenkstätte zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Am 13. August 2000 wurde eine originalgetreue Nachbildung der ersten Kontrollbaracke enthüllt. Die aufgestapelten Sandsäcke sind mit Beton statt Sand gefüllt. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt
Noch eine Mauergeschichte gefällig?
Dann les mal hier die Geschichte von Bauer Qualitz in Lübars.