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Im Rathaus wird die Geschichte Köpenicks sichtbar

Das Rathaus in Köpenick im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick zählt zu den schönsten und repräsentativen Bauten in Berlin. Es wurde zwischen 1901 und 1904 unter Leitung von Hugo Kinzer an der Stelle gebaut, wo auch das ehemalige Rathaus aus dem 17. Jahrhundert nur wenige Meter vom Ufer der Dahme gestanden hat.

Weit hin sichtbar ragt der 54 Meter hohe Turm aus dem Rathaus, das im Stil der damals modernen märkischen Backsteingotik errichtet wurde. Dabei wurden Stilelemente der mittelmärkisches Backsteingotik verwendet. Nach einer Bauzeit von 13 Monaten wurde im August 1902 der erste Bauabschnitt übergeben, am 8. Dezember 1902 erfolgte die offizielle Grundsteinlegung für den 2. Bauabschnitt mit dem Hauptteil an der Schloss-/Ecke Rosenstrasse im Fundament des Rathausturmes.

Dieser Grundstein ist heute noch in der Ratsherrenstube des Ratskellers sichtbar. Er enthält unter anderem ein Fünf-Mark-Stück aus dem Jahr 1902, Fotografien aus dem alten Rathaus, ein Exemplar des städtischen Verwaltungsberichtes von 1901, Ausgaben der Zeitungen Cöpenicker Dampfboot und Cöpenicker Tageblatt, ein Standesamtsverzeichnis und ein Adressbuch jeweils von 1902. Der Bau hat stolze 632.000 Mark gekostet, obwohl nur 350.000 Mark geplant waren.

Besonders hervorzuheben sind das schöne Treppenhaus und der repräsentative Ratssaal, die schmiedeeisernen Jugendstil-Fenstergitter im Kellergeschoß sowie Glasmalereien mit Motiven aus der Geschichte Köpenicks. Das Rathaus ist reich an Geschichten und Anekdoten. Weltbekannt wurde das neue Köpenicker Rathaus genau ein Jahr nach seiner Einweihung, als der 57-jährige arbeitslose Schuster Friedrich Wilhelm Voigt am 16. Oktober 1906 in einer zuvor erworbenen Hauptmannsuniform des 1. Garde-Regiments mit zehn herbeikommandierten Soldaten Bürgermeister Georg Langerhans verhaftete, um sich der Stadtkasse zu bemächtigen. In der ständigen Ausstellung zur "Köpenickiade" sowie zur Geschichte und Architektur des Rathauses können sich Besucher im Rathaus informieren.

In den Sommermonaten wird die Geschichte vom Hauptmann von Köpenick noch einmal lebendig. Mittwochs und sonnabends marschiert um 11.00 Uhr zur Freude der Besucher die pickelbehelmte Hauptmannsgarde vor dem Rathaus auf. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

 

 

 

 

 



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