Auf der Straße der Skulpturen von Panketal zum Gorinsee
Otto Freundlich, deutscher Maler, Bildhauer und Autor starb 1943 im Konzentrationslager Sobibor. Er war einer der ersten Vertreter der abstrakten Kunst. Ihm zu Ehren und für Frieden und Menschlichkeit entstand in Berlin-Buch, an der Grenze zu Brandenburg ein internationales Bildhauersymposion, das das erste Mal im Sommer 2001 stattfand.
In den Rieselfeldern von Hobrechtsfelde entstand eine völkerverbindende „Straße der Skulpturen“. Inzwischen sind auch an anderen Standorten um Berlin herum insgesamt 120 Skulpturen aus Stein und Holz von über 100 Künstlern aus 30 Nationen aufgestellt worden.
Besonderer Anziehungspunkt für Wanderer und Naturfreunde sind die mehr als 200 robusten Parkrinder, schottischen Hochlandrinder, Galloways und die wilden Konik-Pferde, die seit 2011 die Landschaft in Hobrechtsfelde bevölkern. Die robusten Weidetiere bleiben ganzjährig im Freien und ernähren sich hauptsächlich von Gräsern und Kräutern und sollen durch die großräumige Beweidung helfen, den in Deutschland sehr selten gewordenen Landschaftstyp, die halboffene Waldlandschaft, wieder zu entwickeln.
Wer das Landschaftsschutzgebiet durch ein Gatter betritt, sollte also darauf achten, das Tor wieder zu schließen, damit die freilaufenden Tiere nicht „ausbüxen“. An verschiedenen Stellen weisen Informationstafeln den Besucher darauf hin, einige Verhaltensregeln zu befolgen. Dazu gehört auch, die Tiere nicht zu füttern und ihnen nicht zu nahe zu kommen. Die älteren „Wildtiere“ scheuen nicht davor zurück, ihre Jungtiere zu verteidigen, wenn sie glauben, dass Gefahr droht.
Zu Fuß oder mit dem Rad bietet sich eine interessante Rundtour an, die am S-Bahnhof Röntgental der S-Bahn-Linie 2 beginnt und am S-Bahnhof in Buch endet. Wir verlassen den Bahnhof Röntgental und biegen links in die Bahnhofstraße ein. Dann folgen wir rechts der Buchenalle bis zur Schönerlinder Straße. Ein paar Meter links geht rechts dann die Virchowstraße ab. Nun radeln wir auf einem ausgeschilderten Weg bis zur Straße „Steine ohne Grenzen“, biegen rechts und später links ab, um nach Überquerung der Hobrechtsfelder Straße der Ausschilderung zum Gorinsee zu folgen. Das flach abfallende Gewässer hat am Restaurant (bekannt für leckere Wildspezialitäten) einen ausgedehnten Sandstrand unter schattenspendenden Bäumen. Ein Waldweg lädt zu einem Rundgang um den See ein.
Relativ gradlinig verläuft der Rückweg durch den Hobrechtsfelder Forst nach Buch. Gut ausgeschildert tauchen auf diesem Abschnitt besonders zahlreich die Skulpturen der Bildhauersymposien auf. Nach rund 15 Kilometern ist der S-Bahnhof Buch erreicht. Das Naturschutzgebiet ist zu jeder Jahreszeit attraktiv, ganz besonders aber im Frühjahr, wenn Frühblüher leuchtende Teppiche bilden und im Herbst, wenn die Landschaft ihr farbenprächtiges Kleid anzieht. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt