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Versteckt zwischen dem Columbiadamm, dem Tempelhofer Feld und der Hermannstraße verbirgt sich im Berliner Bezirk Neukölln der Schillerkiez. Mitten durch das Stadtviertel mit seinen rund 20.000 Einwohnern zieht sich die Schillerpromenade. Sie führt von der Selchower Straße über den zentralen Herrfurthplatz mit der Genezarethkirche direkt auf die Leinestraße und endet dort mit Blick auf die ehemalige Ingenieurschule für Bauwesen.  Mit einer breiten Mittelpromenade und prächtigen Häusern um 1900 wurde das Viertel einst für gutsituierte Bürger angelegt.

Das Viertel entstand auf altem Ackerland vor der ehemaligen Stadt Rixdorf (dem heutigen Neukölln) als „Wohnquartier für Besserverdienende“. Es wurde als Gegenpol zu der Arbeitersiedlung auf den Rollbergen konzipiert. Um 1905 galt der Schillerkiez als die schönste Wohngegend in Rixdorf. Prächtige Fassaden, platanengesäumte Bürgersteige und eine Promenade mit Parkbänken, Blumenrondells und englischem Rasen verliehen der Straße ein großbürgerliches Flair.

Im Gegensatz zur Entwicklung im Rollbergviertel erhielt der Schillerkiez rechtzeitig öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel zwei Volksschulen in der Mahlower Straße und in der Weisestraße. Die nach dem Dichter Karl Weise benannte Grundschule in der Weisestraße ist noch heute der zentrale Schulstandort im Kiez.

Um 1910 bestanden 90 Prozent aller Wohnungen im Kiez aus Ein- oder Zwei-Zimmer-Wohnungen mit geräumiger Küche, Bad, eigenem Korridor und Klosett, die sich in der Regel bis zu vier Personen einer Familie teilten. In den Erdgeschossen der Häuser befanden sich meist Gewerbe- und Gastronomieräume. Diese Wohnungen fanden viel Zuspruch, denn die nahe gelegene Hermannstraße hatte sich bereits vor der Jahrhundertwende zur Vergnügungsmeile entwickelt. Die Kindl- und Viktoria-Festsäle, deren Theater und Kinos, Tanzsäle und Biergärten waren ein Magnet für tausende Besucher und die neuen Bewohner im Schillerkiez.

Lange galt das Viertel am Rande des Flugfelds als Arme-Leute-Gegend. Doch spätestens mit der Stilllegung des Flughafens Tempelhof 2008 ist aus dem innerstädtischen Viertel ein Quartier mit Potenzial für Investoren und aus der 386 Hektar großen Freifläche auf dem ehemaligen Flugfeld ein stark frequentierter Park geworden. Quelle: Wikipedia, Fotos: Klaus Tolkmitt.

 

               

 

Fotos von oben nach unten: Die Schillerpromenade, Die Bürgerhäuser um 1900, Lokal an der Schillerpromenade, Die Genezarethkirche.

 

 

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